Die Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Mönchengladbach hat in eine neue Sattelzugmaschine und moderne Lkw-Werkstattausstattung investiert.
Foto: Julia Vogel
Mit der Anschaffung einer Sattelzugmaschine und Lkw-Werkstattausstattung im Wert von über einer halben Million Euro bestätigt das Kfz-Handwerk in Mönchengladbach seine Ausnahmestellung als eine der modernsten deutschen Bildungsstätten. Neben einem großen Eigenmittelanteil wurde die Anschaffung durch öffentliche Fördermittel unterstützt.
In der überbetrieblichen Ausbildungswerkstatt am Platz des Handwerks werden angehende Kfz-Mechatronikerinnen und Kfz-Mechatroniker mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik ab sofort mit modernstem Werkstatt-Equipment an einem Lkw der Sonderklasse ausgebildet. Das Modell eines deutschen Herstellers ist mit allen lieferbaren Fahrassistenzsystemen, Komfort-Ausstattungsinhalten, der verbrauchsärmsten Motor- und Getriebeversion sowie zukunftsweisenden elektronischen Diagnosetools ausgestattet.
Frank Mund, Kreishandwerksmeister und Präsident des Kfz-Gewerbes NRW, unterstreicht die Bedeutung der Investition für die Auszubildenden: „Sie werden damit in die Lage versetzt, an hochmodernen Fahrzeugen Diagnose- und Instandsetzungsmaßnahmen durchzuführen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung von Mobilität und Emissionsreduzierung zu leisten.“
Peter Fischer, Obermeister der Kfz-Innung Mönchengladbach, stellt den Nutzen für die Wirtschaft am Standort heraus: „Wir stehen für saubere Mobilität. Dafür brauchen wir Menschen, die das verstehen. Deshalb investieren wir hier. Die Logistik erwartet zurecht eine adäquate Ausbildung von uns vor dem Hintergrund, dass der Anteil an Nutzfahrzeugen im Transportwesen weiter zunehmen wird, weil unter anderem Verbraucher immer mehr online bestellen.“
Stefan Bresser, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft und der Kfz-Innung, freut sich, dass seine vielen aufwändigen Verwaltungsgänge ein so überzeugendes Ergebnis hervorgebracht haben: „Die Modernisierung mit neuer Zugmaschine und Werkstattausstattung hat rund 537.500 Euro gekostet. Von Bund und Land konnten wir Zuschüsse in Höhe von annähernd 449.000 Euro dafür sichern. Das war nicht einfach, hat sich für den Eigenanteil aber gerechnet und für alle gelohnt, wie man sieht.“
Eine von drei tragenden Säulen: Bedeutung der ÜBL im Handwerk
Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜBL) ist im Gesetz zur Ordnung des Handwerks festgeschrieben, ergänzt die betriebliche sowie schulische Ausbildung und ist ein wichtiger Baustein
- zur Qualitätssicherung der dualen Berufsausbildung und für den Technologietransfer im Handwerk,
- der systematischen Vertiefung der beruflichen Grund- und Fachbildung in produktionsunabhängigen Werkstätten,
- der Anpassung der Berufsausbildung an technologische, wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Entwicklungen und
- der Sicherung eines einheitlich hohen Ausbildungsniveaus unabhängig von der Ausbildungsfähigkeit oder Spezialisierung des einzelnen Handwerksbetriebs.
In der Werkstatt des Kfz-Gewerbes Mönchengladbach liegt die Verantwortung für die ÜBL bei den beiden Ausbildungsmeistern Ludger Feldhans-Becker und Frank Philippen.