Mitte Dezember erhielt Günther Schellenberger, Obermeister der Schuhmacher-Innung, anlässlich seines 60-jährigen Meisterjubiläums den Diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer.

Günther Schellenberger ist ein Meister alter Schule. Schon mit 13 Jahren begann er seine Ausbildung. Anfangs wollte er Koch oder Konditor werden. „Aber 1952 war kein Jahr der großen Möglichkeiten, man konnte es sich nicht aussuchen“, erzählt der mittlerweile 84-Jährige. „Schließlich habe ich bei meinem Onkel in Hammelburg bei Bad Kissingen eine Ausbildung zum Schuhmacher angefangen. Meine fünfjährige Gesellenzeit habe ich danach in Bad Dürkheim und Meerbusch-Büderich verbracht. 1961 ging ich zur Meisterschule nach Hannover. Bis dahin hatte sich die Situation in Deutschland für das Handwerk so positiv verändert, dass ich mich auf jeden Fall selbstständig machen wollte.“

An der Kaarster Straße in Osterath fand er Anfang 1962 dann ein schönes kleines Ladenlokal mit Wohnung in einem geschichtsträchtigen Haus, das schon von 1854 bis 1935 als Schuhmacherbetrieb genutzt wurde. Vor dem Einzug musste Günther Schellenberger aber noch eine besondere Herausforderung meistern: „Der Eigentümer bestand darauf, dass meine Frau und ich zuerst heiraten. Deshalb mussten wir schnell zum Standesamt, bevor wir den Mietvertrag unterschreiben konnten. Meine Frau hat mich vom ersten Tag an großartig unterstützt.“

Sein ehrenamtliches Engagement ist legendär. Seit 24 Jahren macht er sich bereits als Obermeister für seine Schuhmacher-Innung stark. 2011 wurde ihm unter anderem dafür das Goldene Ehrenzeichen der Handwerkskammer Düsseldorf verliehen. Nun jährte sich seine erfolgreich bestandene Meisterprüfung zum 60. Mal. Dazu überreichten ihm Kreishandwerksmeister Frank Mund (rechts im Bild) und dessen Stellvertreter Reinhard Esser den Diamantenen Meisterbrief, den die Handwerkskammer Düsseldorf stellvertretend für seine damalige Meisterschule ausgestellt hatte. Die Ehrung fand im Rahmen der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach am 16. Dezember statt.